Geoarchive als Quellen zur Rekonstruktion des Landschaftswandels im Hinterland der r?mischen Metropolis Pompeiopolis in Nordanatolien (Türkei)
Es ist zu vermuten, dass das Hinterland von den R?mern infrastrukturell verst?rkt erschlossen und vor allem für die landwirtschaftliche Versorgung der stetig wachsenden st?dtischen Bev?lkerung urbar gemacht und genutzt wurde. Vermutlich organisierten die R?mer dabei das bis dahin bestehende, von der einheimischen Bev?lkerung betriebene infrastrukturelle und landwirtschaftliche System mit gro?em Aufwand vollst?ndig um. Diese Umstrukturierung muss in einer massiven Ver?nderung der naturr?umlichen Gegebenheiten resultiert haben, z.B. in der Rodung von W?ldern, um Agrar- und Weidefl?chen zu erzeugen. Die intensive Kultivierung und Nutzung des Offenlandes durch Mensch und Tier wiederum muss über die Zeit eine starke Beanspruchung der B?den hervorgerufen und somit auch verst?rkt Prozesse der Bodenerosion ausgel?st haben.
Zur ?berprüfung dieser Hypothese bietet sich die Untersuchung von Geoarchiven wie B?den und Sedimente (v.a. Kolluvien) an. Im Rahmen landschaftsgeschichtlicher Untersuchungen sollen diese Archivtypen kartiert, beprobt und analysiert werden, um die Bodenbildungs- sowie Erosions- und Sedimentationsprozesse, die das landwirtschaftliche Potenzial der Region bedingen, zu verstehen. Die Untersuchung der Genese von Pal?ob?den und Kolluvien anhand von Horizont- und Schichtgrenzen sowie die Altersbestimmung dieser Archive erlaubt somit eine Rekonstruktion verschiedener Bodenbildungsphasen und Erosions-/Sedimentationszyklen. Daraus soll im Kontext der Ergebnisse der arch?ologischen Grabungen eine zeitliche Einordnung eines m?glichen Wandels des Hinterlandes in den Jahrhunderten der r?mischen Urbanisierung erfolgen.